frank maria reifenberg | erzählt geschichten

Digitale Autorenbegegnungen mit Frank Maria Reifenberg

Den Autor eines Buches zu erleben, hinterlässt bei Kindern einen bleibenden Eindruck. Es kann ein Beitrag dazu sein, sie für Bücher zu begeistern – egal, von wem sie geschrieben wurden. Wenn der persönliche Auftritt nicht möglich ist, stellt der digitale Besuch via Skype, Teams, Zoom oder Blizz eine Alternative dar. Und nicht nur das: Er schafft ganz neue Möglichkeiten, die über eine Lesung hinausgehen und diese ergänzen können.Screenshot 2020-05-22 11.09.07
Das Angebot ist keine einfach Übertragung einer klassischen Lesung in den digitalen Raum und schon gar nicht eine abspielbare „Konserve“. 
Die jungen Leserinnen und Leser erleben den Autor genauso authentisch wie bei einem Live-Auftritt und bekommen einen Einblick in seine Schreibwerkstatt.
Sie können Fragen stellen und mit mir diskutieren wie bei einem persönlichen Besuch. 
Das Format hat aber einen Mehrwert: Für mich ist es viel einfacher, Medien, Bilder, Filme, Recherchematerial einzuspielen. Screenshot 2020-05-22 11.10.43Durch den Wegfall von zeit- und kosten-intensiven Anfahrten kann die Begegnung und die „Arbeit“ mit dem Autor auch über mehrere Schritte und Termine, verbunden mit Mitmach-Elementen in der Zwischenzeit, erfolgen.
Downloaden Sie hier die PDF-Datei mit ausführlichen Informationen.

Ganz Siegen liest die Schattenbande. Uff.

Eine Stadt liest ein Buch heißt die Aktion der Universität und der Stadt Siegen. Auch wenn ich nicht ganz in der Nähe von Siegen geboren worden wäre und meine Kindheit verbracht hätte, wäre es mir eine unglaubliche Ehre: An vielen Orten wird zwischen dem 27.10. und dem 7.11. aus Die Schattenbande legt los vorgelesen – sogar im Tresorraum der Sparkasse, die diese Aktion unterstützt. Mein Tipp: Augen auf, dass sich unser Paule nicht reinschleicht, er knackt jeden Tresor!
Zum Auftakt lasen Gina Mayer und ich vor 300 Kindern im Apollo-Theater. Absolut unglaublich: Die Sponsoren haben allen Kindern ein Exemplar des Buches geschenkt.

Fotos: Universität Siegen

Bamberg strahlt und Reifenberg liest.

Der Autor musste nachsitzen, aber ausnahmsweise machte das Spaß. Nach meiner Absage wegen einer Erkrankung im März fanden sie nun statt: die WortSpiele, Autorenbegegnungen in den oberfränkischen Büchereien des Sankt Michaelsbundes vom 15. – 19. Juli. Lesungen in Bamberg, Oberhaid, Stegaurach, Auerbach (Oberpfalz!!! Auch sehr schön!) und zum Schluss ein Workshop für die BibliotheksmitarbeiterInnen zum Thema „Jungen und Lesen“. Piratinnen, Rennfahrer, Inuit, Engel – alles war im Gepäck.

Und Bamberg (oder ganz Oberfranken) empfing mich mit Sonnenschein, sehr freundlichen Menschen, interessierten und begeisterten Kindern und Jugendlichen, einer Theaterkulisse und vielen neuen Eindrücken. Für alle, die es noch nicht wissen: Das ist eine sehr schöne Stadt mit tollen Sehenswürdigkeiten, leckerem Essen und fast jeder braut sein eigenes Bier. Deshalb gab es vom Team des Skt. Michaelsbundes auch am Ende eine Auswahl davon für den Autor. Super Lesereise, die mit einem Seminar für Büchereimitarbeiterinnen endete zum Thema: Jungen & Lesen.

Und wie so oft gab es noch ein besonderes Geschenk:

Ich frage die Schülerinnen und Schüler: Habt ihr auch eine Theatergruppe? Klar, großes Zustimmung. Und was spielt ihr? Cinderella. Aber den Prinz lassen wir weg. Großartig. Das wandert sofort in mein Notizbuch. Wer weiß, vielleicht taucht es in einem der nächsten Bücher auf. Wofür braucht man schon einen Prinz? Kann raus. Gibt es eigentlich ein Heim für entlassene Märchenprinzen? Und wie ist die Stimmung dort?

Käpt’n Book setzt die Segel – Rheinisches Lesefest 2012

Käpt’n Book setzt die Segel. Ab morgen heißt es volle Kraft voraus fürs Lesen. Meine kleine Schaluppe geht in 18 Häfen vor Anker, auch zweimal öffentlich! Wer Lust und Zeit hat: am 03.11. um 13:00 und 16:30 Uhr mit Geschichten aus dem alten Rom. Wo? Natürlich im Römerkeller des Hauses der Geschichte in Bonn! Es gibt aber noch viele andere tolle Veranstaltungen, schaut ins Programm: Käpt’n Book, das Rheinische Lesefest mit Frank Maria Reifenberg und vielen anderen. Ab Montag dann hier jeden Tag neue Fotos und Berichte von den Lesungen.

Und hier Eindrücke von den einzelnen Veranstaltungen:

Engel, Clementine und ein geraubter Prinz – Lesung im Literaturhaus Wiesbaden

Autorenlesungen bilden. Manchmal haben nicht nur die Zuhörerinnen und Zuhörer, sondern auch den Autor etwas davon. Denn ohne die Einladung in die Villa Clementine, die das Literaturhaus Wiesbaden beherbergt, hätte ich nie die traurige Geschichte von Ernst Meyer und Clementine erfahren, mir wäre verborgen geblieben, dass hier ein Teil der Buddenbrooks-Verfilmung von 1978 stattgefunden hat und dass es sogar einen Prinzenraub gab, mit dem die Villa in engster Verbindung stand. Heute stand allerdings nur der Herr Reifenberg auf dem Programm und las aus seinem Roman „Landeplatz der Engel“ vor; einen Filmausschnitt und einen Moderator, nämlich Klaus Krückemeyer vom Hessischen Rundfunk, gab es auch noch. Alles zusammen ein ziemlich ordentliches Programm für die Jungs und Mädels der 9. Klasse der Erich-Kästner-Schule.

Die Villa wurde 1877 vom Fabrikant Ernst Meyer in Auftrag gegeben, für seine Frau Clementine, aber die starb noch vor der Fertigstellung des Hauses, wenn das nicht traurig ist? Kaum drei Jahre später wird es aber dramatisch:

(…) die Villa rückt ins Zentrum internationaler Aufmerksamkeit – heute würde man sagen: in die Schlagzeilen. Was war geschehen? Königin Natalie von Serbien hatte ihren Gatten, den serbischen König Michael („König Lustig des Balkans“) fluchtartig verlassen, weil ihr dessen ausschweifendes Leben, seine Trunk- und Verschwendungssucht auf die Nerven gingen (vom Wiener Hof war sie anderes gewöhnt). Den Kronprinzen Alexander nahm sie mit, damit dieser nicht werde wie sein Vater. Nach einer Irrfahrt über Florenz und Wien, stets auf der Flucht vor den Häschern des Königs, mietet sie sich im Juni 1888 zunächst im Wiesbadener Hotel „Vier Jahreszeiten“ ein. Sie suchte einen repräsentativen Wohnsitz für sich und den Kronprinzen, den sie schließlich in der Villa Clementine fand. Dort wird sie dann aber kurze Zeit später von König Michael ausgespäht: Dieser verlangt ultimativ die Herausgabe des Thronfolgers, um die Dynastie zu sichern. Die Drähte zwischen dem Balkan und Berlin laufen heiß: König Michael setzt die Deutsche Reichsregierung unter Druck. Am 13. Juli 1888 kommt es dann zu einer denkwürdigen gemeinsamen Aktion des deutschen und des serbischen Staates: Die Villa wird von Offizieren umstellt, der Wiesbadener Polizeipräsident und der serbische Kriegsminister verschaffen sich Zutritt und konfiszieren persönlich den kleinen Prinzen. Die Königin verlässt Deutschland daraufhin fluchtartig. (Quelle: Christian Sass auf der Homepage des Fördervereins des Literaturhauses)